Kontemplation & Enneagramm

Wahrscheinlich gehen Kontemplation und Enneagramm auf dieselben Wurzeln zurück – auf die Einsiedlermönche in der ägyptischen Wüste des 4. Jahrhunderts.
Von Euagrios Pontikos (*345,†399) wissen wir, dass er die Achtlasterlehre entwickelte und damit acht Arten beschrieb, wie sich der Mensch von seinem eigentlichen Wesen absondert (≙Sünde oder auch Todsünde („Sünde“ hat etymologisch den selben Stamm wie „sondern (als Verb!)“ – hat also erst mal nichts mit Moral zu tun.)

„Es geht also jeweils um die konkrete Situation des Menschen und seine persönliche Verfasstheit. Dahinter steckt die Überzeugung, dass jeder Mensch zur Selbstwerdung berufen ist und diese in dem Finden der göttlichen Lebensberufung liegt. Damit steht nicht das Vermeiden von Fehlern oder Sünden, also moralische Perfektion im Vordergrund, sondern Einführung in das Geheimnis Gottes und das Geheimnis des Menschen, also meiner selbst.“
(Sabine und Sven-Joachim Haack auf http://www.kontemplationundmystik.de)